Trinkgeld Italien  

Wenn du deine nächste Reise nach Bella Italia planst, fragst du dich vielleicht, wie viel Trinkgeld dort üblich ist – oder ob man überhaupt welches geben sollte. Schließlich ist das Thema von Land zu Land unterschiedlich und man möchte sich nicht blamieren. Keine Sorge: In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Thema Trinkgeld in Italien wissen musst – charmant, praktisch und kultursensibel.

Gut besuchtes italinisches Resaurant in der Abenddämmerung mit Außengastronomie

Trinkgeld in Italien

Kein Muss, aber gern gesehen.

Italiener sind für ihre entspannte Lebensart bekannt – und das gilt auch beim Thema Trinkgeld. Anders als in den USA oder Deutschland ist es in Italien nicht vorausgesetzt, ein Trinkgeld zu geben. Es wird als nette Geste geschätzt, aber nicht erwartet. Der Service ist meist schon im Preis inbegriffen, vor allem in Restaurants.

In Italien, wie in anderen Ländern am Mittelmeer auch, ist es nicht üblich, direkt das Trinkgeld in den Rechnungsbetrag einzurechnen. Lassen Sie sich lieber das Rückgeld komplett auszahlen. Im Anschluss können Sie dem Kellner oder der Kellnerin das Trinkgeld persönlich geben oder einfach auf dem Tisch liegen lassen. Wenn Sie mit Karte zahlen und noch ein kleines Trinkgeld geben möchten, geben Sie das Trinkgeld bitte in bar.

Wann gebe ich Trinkgeld?

Gäste belohnen mit Trinkgeld vor allem dann, wenn sie sich rundum wohl und wertgeschätzt fühlen. Ein freundliches, aufmerksames Auftreten, zügiger Service und echtes Interesse am Gast sind dabei entscheidend. Wer mit einem Lächeln bedient, auf individuelle Wünsche eingeht und bei Fragen kompetent beraten kann, hinterlässt einen positiven Eindruck. Auch der Umgang mit Problemen spielt eine Rolle – kulante, lösungsorientierte Mitarbeiter werden geschätzt. Sauberkeit, angenehmes Ambiente und ein stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis runden das Serviceerlebnis ab. Kurz gesagt: Guter Service ist persönlich, herzlich und professionell – und das danken viele Gäste gern mit einem großzügigen Trinkgeld.

Wie viel Trinkgeld ist angemessen?

Restaurants

  • Trinkgeld? Ja, wird geschätzt, aber nicht erwartet.
  • Wie viel? Meist 5–10 % der Rechnung oder einfach aufrunden. In normalen Trattorien reicht oft auch 1–2 Euro extra.
  • Achtung: Viele Restaurants haben das berühmte „Coperto“ auf der Rechnung – das ist aber kein Trinkgeld, sondern eine Pauschale fürs Gedeck (Brot, Besteck etc.).

Cafés und Bars

  • Trinkgeld? Nicht üblich, aber wenn du bedient wirst oder der Service besonders nett war, kannst du ein paar Münzen (10–50 Cent) dalassen.
  • Wer nur schnell an der einen Espresso trinkt, lässt meistens kein Trinkgeld da.

Taxis

  • Trinkgeld? Wird nicht erwartet, aber aufrunden auf den nächsten Euro ist üblich.
  • Bei längeren Fahrten mit gutem Service kannst du auch mal ein paar Euro extra geben.

Hotels

  • Zimmermädchen: 1–2 Euro pro Nacht sind üblich.
  • Kofferträger: Etwa 1–2 Euro pro Gepäckstück.
  • Concierge / Portier: Bei besonderen Gefälligkeiten (z. B. Tischreservierung, Organisation) gern ein paar Euro.

Tourguides

  • Trinkgeld? Ja, besonders bei persönlichen Führungen.
  • Wie viel? Je nach Länge und Qualität der Tour etwa 5–10 % des Preises, oder 5–10 Euro pro Person.

Friseure / Beauty

  • Trinkgeld? Ja, meistens 1–2 Euro oder aufgerundet.
  • Vor allem bei Stammkunden wird ein kleines Extra gern gesehen.

Was ist das "Coperto"?  

Wer zum ersten Mal in Italien isst, wundert sich oft über den Posten “Coperto” auf der Rechnung. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine versteckte Servicegebühr, sondern um eine Art Gedeck-Pauschale. Diese deckt Dinge wie Brot, Besteck und das Gedeck ab – und kann zwischen 1 und 5 Euro pro Person liegen.

Wichtig: Das Coperto ersetzt nicht das Trinkgeld. Wenn du mit dem Service zufrieden bist, ist ein kleines Extra dennoch gern gesehen.

Informieren Sie sich hier über weitere Knigge Regeln in Italien.

Italienische Trinkgeld Begriffe

Wenn man besonders höflich sein möchte, kann man beim Trinkgeld eine kleine Bemerkung hinzufügen, zum Beispiel:

  • “Grazie mille, era tutto perfetto!” – Vielen Dank, es war alles perfekt!
  • “Questo è per Lei, grazie!” – Das ist für Sie, danke!

Solche kleinen Sätze kommen immer gut an – und zaubern garantiert ein Lächeln ins Gesicht.

Muss man Trinkgeld in Italien versteuern?

Die Antwort darauf ist nicht ganz eindeutig, weil es darauf ankommt, wer das Trinkgeld bekommt und wie es gezahlt wird.

Bar gegebenes Trinkgeld („mancia“)

  • In der Regel steuerfrei – wenn es sich um freiwilliges, persönliches Trinkgeld vom Kunden handelt (z. B. im Restaurant, Taxi, Hotel).
  • Es gilt nicht als Teil des offiziellen Gehalts, sondern als kleine freiwillige Anerkennung.
  • Angestellte müssen solche Trinkgelder normalerweise nicht versteuern, solange es sich um kleine Beträge handelt und sie direkt gegeben werden.

Trinkgeld über Kreditkarte oder Rechnung

  • Wenn du Trinkgeld über die Karte zahlst oder es auf der Rechnung ausgewiesen ist, landet es meistens beim Betrieb und nicht direkt bei der bedienten Person.
  • In dem Fall kann es als regulärer Umsatz gelten und muss entsprechend versteuert werden (Umsatzsteuer, Einkommensteuer etc.).
  • Ob und wie das beim Personal ankommt, hängt vom Arbeitgeber ab.

Besonderheit für Selbstständige (z. B. Tourguides, Friseure)

  • Bar: meist keine Steuer, solange es klar getrennt vom Honorar ist.
  • Rechnung/Überweisung: kann steuerpflichtig sein, weil es dann als Teil der Einnahmen gilt.
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